E-Mail-Marketing Glossar: Alle Einträge mit A

A/B-Test

siehe Test, A/B

Abbestell-Rate

siehe Abmelde-Rate

Abmelde-Rate

Prozentsatz an Empfängern, die eine Abmeldung durchgeführt haben. Als Basis wird entweder die Anzahl an zugestellten Mails eines konkreten Mailings herangezogen (d.h. Versandanzahl abzüglich der Bounces) oder der gesamten Datenbank in einem bestimmten Zeitraum. D.h. die Abmelde-Rate gibt darüber Auskunft, wie viele Empfänger sich von einem konkreten Mailing bzw. wie viele sich insgesamt in einem bestimmten Zeitraum abgemeldet haben (siehe dazu auch Abwanderungs-Rate).

Als grobe Daumenregel (Benchmark) kann gelten: Die Abmelde-Rate eines Newsletters sollte bei regelmäßigem Versand 1% nicht übersteigen; ist sie (deutlich) höher, deutet das auf eine Unzufriedenheit hin (zu häufiger Versand, zu wenig attraktiver Content, fehlende Segmentierung usw.). Insofern ist die Abmelde-Rate eine wichtige Kennzahl, deren Bedeutung nicht unterschätzt werden sollte!

Abmeldung

Ein Empfänger, der sich von einem E-Mailing abgemeldet und damit seine Zustimmung widerrufen hat. Eine Abmelde-Möglichkeit ist in jedem E-Mailing gesetzlich vorgeschrieben, wobei der Abmeldeprozess einfach, unverzüglich und kostenfrei sein muss. Sobald sich ein User abgemeldet hat, darf er im Grunde nie wieder ein werbliches E-Mail erhalten (es sei denn, er gibt von sich aus wieder eine Permission) - es gibt also keine "Verjährungsfristen" für Abmeldungen.

Während in Europa und in Kanada (CASL) ein Opt-in (d.h. vorherige Zustimmung) vorgeschrieben ist, gilt in den USA das Opt-out Prinzip (Abmeldung), d.h. Mails dürfen auch ohne Zustimmung bis zu einer Abmeldung verschickt werden (CAN-SPAM Act).

Tipp: Eine niedrige Abmelde-Rate ist oft ein wichtiger Indikator für die inhaltliche Qualität und Relevanz eines Newsletters!

Above-the-fold

(dt. "über der Falz"; allerdings wird meist der englische Begriff verwendet): Der Bereich eines Mailings (oder einer Webseite), der für den Leser auf einer Bildschirm-Seite (ohne zu scrollen) sichtbar ist. Da die Inhalte "above-the-fold" mehr Aufmerksamkeit genießen als jene im unteren Bereich (below-the-fold), sollte dem Aufbau des Mailings / der Seite entsprechende Beachtung geschenkt werden, siehe auch Screen Real Estate. Das gilt insb. für den obersten Bereich eines E-Mails (siehe Vorschau-Bereich).

Eine einheitliche Größenangabe für "above-the-fold" gibt es nicht, da der sichtbare Bereich stark von Monitor-Größe und -Auflösung usw. abhängig ist.

Absender

Sender eines E-Mailings, der dem Empfänger in seinem Mail-Programm angezeigt wird. Der Absender besteht aus dem Absender-Namen und der Absender-E-Mail-Adresse. Der Absender ist, neben anderen Faktoren wie der Betreffzeile, meist ein wichtiger Faktor für die Öffnungsrate eines E-Mailings.

Der Absender ist nicht zwingend identisch mit dem Versender: Der Absender ist für die inhaltlichen (und rechtlichen) Aspekte verantwortlich; der Versender kümmert sich um den technischen Versand des Mailings. Da das Versenden eines Mailings technisch komplex ist, beauftragen viele Unternehmen damit professionelle E-Mail Service Provider.

Abwanderungs-Rate

(engl. "churn rate"): Gibt Auskunft darüber, wie viele Mailing-Empfänger in einem bestimmten Zeitraum den Dienst nicht weiter nutzen, gemessen an der Gesamt-Anzahl an Empfängern in der Datenbank. Solche Empfänger haben sich entweder aktiv abgemeldet oder lesen den Newsletter einfach nicht mehr (Schläfer). Die Kennzahl gibt also an, ob die Datenbank im Beobachtungs-Zeitraum wächst oder schrumpft - und wie lange die Empfänger im Durchschnitt in der Datenbank verbleiben. Deshalb ist die Abwanderungs-Rate oft ein direkter Gradmesser für die langfristige Zufriedenheit der Newsletter-Empfänger.

Der Unterschied zur Abmelde-Rate besteht darin, dass die Abmelde-Rate sich üblicherweise auf ein konkretes E-Mailing bezieht, die Abwanderungs-Rate jedoch für einen längeren Zeitraum analysiert wird.

Abwesenheits-Nachricht

(auch "Out of office" oder kurz "OOO"): Eine Nachricht, die beim Eintreffen eines Mails automatisch an den Absender verschickt wird, mit der Information, dass der Empfänger derzeit nicht anwesend ist. Da eine Abwesenheits-Nachricht technisch gesehen ein "normales" Mail ist, zählt sie nicht als Bounce.

Tipp: Wenn beim Versand eines E-Mailings sehr viele solcher OOO eintrudeln, kann man diese mit Inbox-Regeln recht einfach löschen, verschieben oder weiterleiten.

Adress-Miete

Die "echte" Miete einer Adress-Datenbank für E-Mail-Marketing (d.h. die zeitlich begrenzte Verwendung von E-Mail-Adressen eines Dritten) ist in Europa so gut wie niemals legal (da eine Permission (Zustimmung) nicht übertragbar ist). Es gibt jedoch eine zulässige Möglichkeit: Dabei fügt der List-Eigner (Eigentümer der Liste) das Werbemittel des Kunden (z.B. ein Banner oder ein Advertorial) in seinen eigenen Newsletter ein und schickt diesen an eine vereinbarte Selektion seiner Liste. Der Kunde bekommt die Adressen also nicht zu sehen - neue Adressen werden für den Kunden daher nur generiert, wenn interessierte Leser auf das Werbemittel klicken und sich z.B. auf der Landing-Page des Kunden für einen Newsletter anmelden oder an einem Gewinnspiel teilnehmen. Die Erfolgsrate solcher Adress-"Mieten" liegt daher oft im Promille-Bereich.

Die Abrechnung erfolgt meist auf TKP-Basis, manchmal auch nach Performance (CPC, d.h. Cost per Click oder CPO, d.h. Cost per Order), in Mischformen oder in Form eines Tauschgeschäfts.

Advertorial

(Wortkreation aus "Advertisement" [dt. "Anzeige"] und "Editorial" [dt. "Leitartikel"]): Eine Werbeanzeige in einem Newsletter (oder auf einer Website), die für den Leser auf den ersten, flüchtigen Blick so aussieht, als wäre sie ein redaktioneller Beitrag. Sie erscheint meist in Form von Text-Bild-Anzeigen und ist in ein bestimmtes (redaktionelles) Themenumfeld eingebunden. Der Zweck solcher Anzeigen liegt darin, dass der Leser sie nicht sofort als Werbung wahrnimmt und ihr daher mehr Aufmerksamkeit schenkt.

Hinweis: Genauso wie im Print-Bereich muss kommerzielle Werbung auch im Internet als solche erkennbar sein, d.h. Werbung muss entweder sofort erkennbar sein oder vom redaktionellen Inhalt getrennt und als Werbung gekennzeichnet werden (Trennungs- und Kennzeichnungs-Gebot).

Aktivierungs-Mail

(andere Bezeichnung für das Bestätigungs-Mail, das im Rahmen eines Double Opt-in Prozesses (Opt-in, double) verschickt wird): Wenn als Anmelde-Verfahren ein Double Opt-in zum Einsatz kommt, ist eine Bestätigung notwendig, die meist per E-Mail verschickt wird. Dieses Mail nennt man Aktivierungs- oder Bestätigungs-Mail. Darin befindet sich meist ein individueller Link; wenn der Empfänger darauf klickt und seine Anmeldung somit bestätigt, gilt er als angemeldet.

Akzeptanz-Rate

(selten verwendeter Begriff, meist wird die Bounce-Rate als Kennzahl herangezogen): Genau das Gegenteil der Bounce-Rate - die Akzeptanz-Rate gibt also an, wie viel Prozent der versendeten Mails von den Mail-Servern angenommen wurden (während die Bounce-Rate den Anteil an zurückgewiesenen Mails bezeichnet).

Hinweis: "Akzeptiert" bedeutet jedoch keineswegs zwingend, dass das Mail auch die Inbox des Empfängers erreicht (z.B. wegen lokaler Spam-Filter oder Inbox-Regeln) - dafür verwendet man die Kennzahl Inbox-Placement-Rate.

Alt-Text

(kurz für "alternativer Text"): Für Bilder (auf Webseiten oder E-Mails) kann ein sog. Alt-Text definiert werden. Dieser ist beispielsweise oft sichtbar, wenn ein Leser mit der Maus über das Bild fährt - er erscheint dann in einer kleinen gelben Box. Größere Bedeutung hat der Alt-Text jedoch bei E-Mailings in Zusammenhang mit der Bilder-Blockade: Wenn ein Bild blockiert wird, zeigen viele Mail-Programme anstelle des Bildes diesen Alt-Text an. Das ist zwar keine echte Lösung für blockierte Bilder, aber zumindest kann man dem Leser so einen entsprechenden Hinweis geben. Outlook zeigt den Alt-Text auch an (wenn Bilder blockiert werden), stellt dem Text jedoch einen relativ langen Hinweistext voran.

Tipp: Der Alt-Text lässt sich in einigen Mail-Programmen über Cascading Style Sheets formatieren (z.B. Schriftfarbe oder -Größe)!

Anhang

(engl. "attachment"): In den meisten E-Mail-Marketing Systemen kann man bei einem E-Mailing auch eine oder mehrere Dateien als Anhang mitschicken. Tatsächlich werden diese Dateien jedoch selten wirklich an das E-Mailing angehängt (und mit dem E-Mail direkt mitgeschickt), sondern es wird ein Link auf die Datei versendet, wobei die Datei selbst am Server liegt und bei Klick auf den Download-Link heruntergeladen wird; das spart Bandbreite für den Versand, ermöglicht das Nachverfolgen der Downloads (d.h. es kann ermittelt werden, wenn so ein "Anhang" heruntergeladen wurde) und verringert außerdem das Risiko, als Spam eingestuft zu werden.

Anmelde-Rate

Gibt an, wie oft eine Anmeldung (meist zu einem Newsletter) durchgeführt wurde, gemessen an der Anzahl der Seitenaufrufe (wenn es um ein Anmelde-Formular auf einer Website geht) oder an der Anzahl an erfolgreich zugestellten Mails (wenn es z.B. um eine Veranstaltung geht, die in einem Newsletter beworben wurde). Eine Anmeldung gilt meist als Conversion und ist damit häufig Gegenstand von Optimierungs-Maßnahmen (z.B. über Tests).

Anmelde-Verfahren

siehe Opt-in

Anmeldungen

Anzahl der Empfänger, die sich in einem definierten Zeitraum über einen Anmelde-Link in einem E-Mailing oder auf einer Website für eine (oder mehrere) neue Listen angemeldet haben.

AOL

Großer amerikanischer Internet-Misch-Konzern und einer der weltweit größten Internet Service Provider. AOL war mehrere Jahre Teil des Time Warner Konzerns und wurde 2009 an die Börse gebracht. Neben einem kostenlosen E-Mail Service werden Nachrichten jeder Art (und Qualität) angeboten. Im deutsch-sprachigen Raum hat AOL es nie geschafft, eine Bedeutung wie in seinem Heimatland zu erreichen - vielfach wird es wegen seines aggressiven Marktverhaltens und der schlechten Desktop-Software (die anfangs für eine Internet-Verbindung mit dem Dienst zwingend notwendig war) kritisiert.

API

Abkürzung für Application Programming Interface

Apple Mail

E-Mail-Programm von Apple. Es ist standardmäßig sowohl auf Desktop-Computern als auch Smartphones (iPhone) von Apple verfügbar. Aus E-Mail-Marketing-Sicht ist positiv zu bewerten, dass Apple Mail vergleichsweise sehr gute Unterstützung für moderne Technologien (insb. Cascading Style Sheets und tlw. HTML5) bietet; so sind z.B. responsive Mails für eine mobil-optimierte Darstellung möglich. Auch Bilder werden auf Apple Mail standardmäßig angezeigt; sie sind also nicht von der Bilder-Blockade betroffen.

Apple Watch

Smart-Watch von Apple, also eine Art (sehr) abgespecktes Smartphone am Handgelenk. Die Apple Watch bietet viele Funktionalitäten nur bei einer aktiven Verbindung mit einem iPhone (über Bluetooth).

Aus E-Mail-Marketing Sicht bietet die Apple Watch einige neue Herausforderungen: Betreffzeile und ähnliche Angaben werden stark gekürzt (die Betreffzeile auf rund 16 Zeichen), es wird das reine Text-Mail angezeigt (und nicht die HTML-Variante), Links funktionieren nicht und es kann keine Öffnung festgestellt werden (siehe Öffnungs-Erkennung).

Application Programming Interface

(abgekürzt "API"): Eine Programmier-Schnittstelle. Damit bieten z.B. manche E-Mail Service Provider ihren Kunden einen indirekten, software-gesteuerten Zugriff auf die Daten des Kunden in der Datenbank. Über entsprechende Befehle können meist eine Vielzahl von Funktionen gesteuert werden; die Bandbreite reicht hier von der Synchronisierung der Empfänger-Stammdaten bis zur Erstellung und dem Versand kompletter E-Mailings.

Über solche Schnittstellen können auch Konnektoren entwickelt werden, die für häufig verwendete Software-Tools (meist aus dem CRM- oder CMS-Bereich) fertige Synchronisations-Funktionalitäten zur Verfügung stellen.

Application Service Providing

(abgekürzt "ASP"): Bis auf wenige Ausnahmen bieten die meisten E-Mail-Marketing Software Anbieter ihre Software im ASP-Modell an. Das bedeutet lediglich, dass die Software nicht gekauft und auf dem eigenen Server (des Kunden) installiert wird, sondern dass das Tool gemietet wird und der Mail-Versand über den/die Server des Anbieters erfolgt. Man nennt dieses Modell auch "SaaS" (Software as a Service).

Für dieses Modell spricht eine Vielzahl an Vorteilen: Die (einmaligen) Kosten sind wesentlich geringer, Updates können viel einfacher und schneller eingespielt werden. Dazu kommt, dass der Anbieter zentrale Maßnahmen treffen kann, damit seine Mail-Server nicht als Spam-Versender eingestuft werden, auch regelmäßige Backups u.v.m. gehören zum Service.

Wichtige Nachteile des Modells sind die laufenden Kosten, die Abhängigkeit von der Verfügbarkeit eines Anbieters und eventuell die Datenschutz-Thematik (da die eigenen Adressdaten auf den Server des Anbieters hochgeladen werden müssen).

ASCII

Akronym für "American Standard Code for Information Interchange" (wird "aski" ausgesprochen). ASCII war einer der meist verbreiteten Zeichensätze (siehe dazu Zeichen-Kodierung); allerdings unterstützt es nur 7bit (das sind max. 128 Zeichen), kann also kaum Sonderzeichen - insb. Umlaute - darstellen und wird deshalb in Europa so gut wie nicht mehr eingesetzt. Stattdessen wird meist UTF-8 verwendet.

ASP

Abkürzung für Application Service Providing

Attachment

engl. Bezeichnung für Anhang

Authentifizierung

Im Kampf gegen Spam und Phishing gibt es verschiedene Methoden, um die Authentizität eines Absenders zu überprüfen. Damit soll sichergestellt werden, dass der angezeigte Absender auch der tatsächliche Absender ist (und nicht gefälscht wurde). Bekannte Authentifizierungs-Methoden sind Sender-ID, DKIM und DMARC.

Autoresponder

Automatische Antwort, die entweder beim Eintreffen eines Mails beim Empfänger (z.B. eine Abwesenheits-Nachricht) oder als Reaktion auf das Abschicken eines Formulars auf der Website (siehe dazu Ereignis-basiertes Mail) verschickt wird.[#]Der große Vorteil des Autoresponders ist die Automatisierung: Damit können z.B. völlig automatisch Produkt-Informationen auf Anfrage eines Interessenten verschickt werden.